Preisträger*innen und Preisverleihung 2024

© Markus Korenjak

Am Montag, 16. Dezember 2024 wurde im Ahnensaal des Bundesdenkmalamtes in der Wiener Hofburg um 18 Uhr der Alma Rosé Preis vergeben. Er zeichnet Master-Arbeiten aus, die sich mit Verfolgten des Nationalsozialismus und ihren materiellen Verlusten beschäftigen. Im Zuge des noch jungen Forschungsfeldes der Provenienzforschung sind in der Öffentlichkeit spektakuläre Fälle wie die Rückerstattung von Gemälden, etwa die „Goldene Adele“ aus dem Belvedere, im Gedächtnis geblieben. Doch die Forschung ist viel breiter und hat inzwischen auch andere Objektgruppen erreicht – unter anderem auch Porzellan, Teppiche und Musikinstrumente. Neben den Museen verfolgen Kunsthandel und Auktionshäuser diese Entwicklungen mit großer Aufmerksamkeit.

Es ist ein besonderer Glücksfall, dass sich neben vielen privaten Spendern die Oesterreichische Nationalbank gern bereitgefunden hat, dem Alma Rosé Preis eine finanzielle Förderung zu gewähren. Der Preis geht auf eine Idee von Univ.-Prof. Kerstin von Lingen zurück und wurde durch die Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte ausgelobt.

Es wurden drei Preise für Masterarbeiten verliehen. Ausgezeichnet werden die Arbeiten von:

 

Hendrik Althoff (Uni Hamburg): Rothenbaumchaussee 38. Biographie eines Hauses zwischen Raub und Restitution

Elisabeth Schroll (HU Berlin): Entzugskontinuitäten? Der Teppichhandel Quantmeyer im Volkseigentum der DDR

Astrid Wenz (Uni Wien): Die Wiener Ephrussis – Eine jüdische Familie zwischen Vermögensentzug und Restitution

 

Die Jury ist interdisziplinär mit Historiker*innen und Kunsthistoriker*innen und paritätisch aus Österreich, der Schweiz und Deutschland besetzt, um die Perspektive verschiedener Fachdisziplinen einzubringen. Die prämierten Arbeiten sind in einem Blogbeitrag nachzulesen.

Während der Preisverleihung erinnerte Anita Lasker-Wallfisch, die heute hochbetagt in London lebt, mit einem Video Grußwort an ihre Retterin Alma Rosé.

Klassische Musik wurde ein Faktor, um den KZ-Insassen Lebensmut zu geben und so ihren Überlebenswillen zu stärken.

Der festliche Abend wurde vom Alma-Rosé Quartett der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien musikalisch umrahmt, schwerpunktmäßig erklang die Musik von im NS verfolgten Künstlerinnen und Künstler.

 

Bei der Preisverleihung im letzten Jahr war auch die Stradivari von Arnold Rosés zu hören. Dieses Instrument ist seit 2006 im Besitz der Republik Österreich und wird durch die Sammlung historischer Streichinstrumente der Nationalbank verwaltet, die sie im Rahmen eines Stipendiums an talentierte Musiker*innen leihweise vergibt.